Geschichte des Sellstedter Sees

 

Nach den Eiszeiten vermoorten die Flussniederungen der naheliegenden Geeste  nach und nach. Inmitten der Moorlandschaften bildete sich ein grosser Flachsee, der heutige Sellstedter See. Bereits im 18. Jahrhundert kamen Teile dieses Moores unter Kultur und wurden als Grünland genutzt. Im Jahre 1959 kam es zur grossflächigen Entwässerung. Dieses führte zur stetigen Zersetzung des Moores. Es sackte mehr und mehr in sich zusammen. In manchen Gebieten liegt die Bodenoberfläche heute 2 m tiefer als im Jahr 1959. Mit dem Land sackten auch die Deiche immer weiter ab. Nur durch die Entwässerung über Schöpfwerke konnten die Flächen für die Landschaft trocken gehalten werden.
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Jetzt entstand hier eine 85 Hektar grosse einzigartige Naturlandschaft: der neue Polder Glies. Er dient als Sammelbecken für Hochwasser und wird jetzt nicht mehr entwässert. So entstehen Dauerwasserflächen von bis zu einem Meter Tiefe, aber auch breite Zonen mit wechselnden Wasserständen. Wenn es zu Hochwasser in der Geeste kommt, steigt auch der Wasserspiegel des Sellstedter Sees und der Polderglies wird zu einer einzigen grossen Wasserfläche. Entscheidend für die Schaffung des neuen Polder Glies war die neue Eindeichung am Sellstedter See. Der gesamte Polder entwickelt sich weitgehend ungestört, nur wenige Flächen werden noch landwirtschaftlich genutzt. So kann sich die Pflanzen und Tierwelt ungestört entwickeln.Seeadler, Fischreiher, Rohrweihe und noch viele Vogelarten und andere Tiere, können sich hier in aller Ruhe niederlassen.

Polder Glies